SEO ist nicht gleich SEO

Dieser Beitrag lag nun eine Weile in der Schublade, da sich der Fall des Privacy Shields in den Vordergrund gedrängelt hatte. Doch nun wollen wir euch dieses brisante Thema nicht länger vorenthalten. Eigentlich sollte sich der Blogbeitrag um die Analyseergebnisse der Firma SISTRIX drehen, die vor Kurzem hier beschrieben hat, wie sich die Klickraten von knapp 80 Millionen Keywords verhalten – je nachdem, ob bezahlte Anzeigen im Spiel sind oder nicht. 

Da wir sogar unseren internen Mitarbeiter-Chat auf unserer Seite offenlegen, lasse ich euch gerne an unseren Diskussionen zu diesem Thema teilhaben. Zum Einstieg ein Auszug meines ursprünglich formulierten Blogbeitrags zu den oben erwähnten Analysewerten:

Im SEO-Bereich kämpft man seit jeher um die ersten 10 Plätze, da man weiß, dass schlechter platzierte Ergebnisse obsolet sind. Die Nutzer erwarten relevante Seitenvorschläge und haben keine Zeit zu verschenken. Zudem hat die Suche auf mobilen Geräten die Desktopsuche längst überholt. Gibt es zu einem Keyword also Google Ads, nehmen diese den gesamten Bildschirm ein und kaum jemand scrollt zu den organischen Treffern. Im Fall von Google Shopping wird aufgrund der Bilder oft sogar nur der erste Treffer auf Mobilgeräten sichtbar sein…

Was könnte unser interner SEO-Experte hieran wohl anstößig gefunden haben? Natürlich ist es zu simpel zu sagen, dass die bezahlte Werbung in Suchmaschinen die organischen Suchergebnisse komplett verdrängt. Bei einem Großteil der getesteten Keywords gab es, wohl bemerkt, lediglich organische Ergebnisse und keine einzige Werbeanzeige. 

Doch was ich viel spannender fand: In unserem Team entstand eine hochinteressante Diskussion darüber, was SEO heutzutage denn eigentlich bedeutet und dass die sogenannte ‘Suchmaschinenoptimierung’ letzten Endes auch für den Einsatz von ‘Suchmaschinenwerbung’ (SEA) nahezu unabdingbar ist. Im Gegensatz zum klassischen Verständnis von SEO geht es hierbei eben nicht um die zielstrebige Jagd nach den ersten Plätzen unter den organischen Suchergebnissen. Das Landen auf den ersten Plätzen ist dabei eher ein zwangsläufiges Nebenresultat, wenn man sich auf das wirklich Wichtige in der Optimierung konzentriert: die Nutzererfahrung, (auch ‘User Experience’ oder abgekürzt ‘UX’)

UX wurde schnell zum Schlagwort, das unser internes Verständnis von guter SEO-Arbeit von anderen Definitionen unterscheidet, und somit die oben angesprochene Analyse der Klickraten von 80 Millionen Keywords relativiert. Denn ob nun zu einem Suchbegriff Anzeigen ausgespielt werden oder nicht, sollte nichts an der unternehmensseitigen Motivation ändern, die User Experience auf der Zielseite stetig zu verbessern. 

Das geht schon bei einfachen technischen Voraussetzungen wie zum Beispiel kurzen Ladezeiten los. Dem Nutzer muss sofort klar sein, worum es geht, was er machen soll und wie er Kontakt aufnehmen kann. Jegliche Verwirrung führt zu einem Abbruch und demnach zurück auf die Suchergebnisseite, was sich Google gleich merkt und die Zielseite für das eigene Ranking in der Qualität abwertet – das führt bei einer nächsten Suche nicht nur zu einer schlechteren Platzierung unter den organischen Treffern, sondern beeinträchtigt auch die Performance etwaiger Google Ads. 

Um es rein aus Werbesicht zu betrachten: Sollte ein Unternehmen ausschließlich Interesse an Google Ads haben, allerdings keinen Willen zur Seitenoptimierung mitbringen, muss eine gute Kampagnenplatzierung wahrscheinlich teurer bezahlt werden, um den schlechteren Qualitätsfaktor aufzuwiegen. In diesem Fall spart die Optimierung der Seite (SEO) für das Werben in Suchmaschinen (SEA) bares Geld.

Unser Fazit: Das optimale Ergebnis im Bereich Online-Sichtbarkeit erreichen Unternehmen und Selbstständige, wenn sie auf SEA setzen, dabei aber SEO die gebührende Wichtigkeit beimessen und ihre Seite auf eine reibungslose User Experience hin verbessern.

Für beide Bereiche bieten wir kostenlose Erstanalysen an.