Google AdWords umgeht Safaris Trackingschutz

Die neue Version 11 des Safari-Browsers von Apple schützt vor Tracking mit Cookies durch Werbetreibende. Google wird diesen Trackingschutz allerdings unterlaufen, teilte der Konzern in einer E-Mail an AdWords-Werbetreibende mit.

Die neue Version Safari 11 unterstützt jetzt nicht nur sogenannte Adblocker, unter High Sierra gibt es sogar einen neuen, selbstlernenden Tracking-Blocker, auch ITP genannt. Bei der Werbeindustrie hatten diese neuen Funktionen für wenig Freude gesorgt, vor allem Google hat schon Gegenwehr angekündigt und per E-Mail an seine Kunden jetzt auch offiziell kommuniziert.

Der Hintergrund: Tracking-Cookies werden unter High Sierra anhand einer Reihe von Merkmalen erkannt, etwa weil sie auf eine andere Webseite verweisen. Ruft man eine Webseite auf, sind alle Cookies von Werbetreibenden von dieser Seite aktiv. 24 Stunden nach dem letzten Zugriff auf eine Webseite wird aber die Nutzung des Cookies durch Dritte und damit das Ad-Retargeting verhindert. Nach 30 Tagen wird ein solcher Cookie außerdem automatisch gelöscht.

Wie Google in einer E-Mail an AdWords-Werbetreibende ankündigt, wird es deshalb eine kleine Änderung geben, die auch weiterhin das Tracking ermöglichen soll.

Google setzt dabei auf das Analysesystem Google Analytics, das auf circa 50 Prozent aller kommerziellen Seiten aktiv ist. Es ist als Javascript in eine Webseite eingebettet und lädt mehre Cookies auf den Rechner des Nutzers. Diese sind der Seite des Google-Kunden zugewiesen, gelten also als sogenannte First-Party-Cookies, die ITP nicht löscht. Google Analytics lädt aber nun einen zusätzlichen Cookie mit dem Suffix _gac, der auch Ad-Click-Daten sammelt. Dies ist eigentlich die Aufgabe eines eigenen Cookies, der aber auf die Seite Googleadservices.com verweist und von Safari wohl gefiltert wird. Zu erkennen ist der neue Cookie offenbar am Suffix _gac. Wie der Vorgänger sammelt er Ad-Click-Daten. Voraussetzung ist allerdings, dass AdWords und Google Analytics verknüpft sind, was bei den meisten Kunden aber ohnehin der Fall ist, und der Kunde muss das sogenannte Auto-Tagging aktivieren. Zusätzlich soll aber AdWords außerdem statistische Modelle nutzen, um die Conversions zu erfassen.