Microsoft und Alphabet beenden Rechtsstreitigkeiten

In den letzten Jahren hat sich Google darum bemüht, mit den Konzernen im Silicon Valley Patent-Abkommen zu schließen und „Friedensverträge“ zu unterschreiben. Auch unter der neuen Alphabet-Struktur wird dieser Kurs nun fortgesetzt und der Schulterschluss mit einem der größten Konkurrenten gesucht: Alphabet und Microsoft haben verkündet, dass sie alle Rechtsstreitigkeiten und Beschwerden bei den Wettbewerbsbehörden fallen lassen und sich auch in Zukunft nicht mehr vor den Kadi ziehen wollen.

Gerade bei großen Unternehmen können kleine Streitigkeiten schnell zu gigantischen Verfahren ausufern und viele Millionen Dollar kosten, die am Ende meistens weder den Kläger noch den Beklagten voran bringen. Stattdessen wird die Entwicklung gelähmt, Innovationen gebremst und die Unternehmen sind sehr viel mehr mit der Konkurrenz als mit sich selbst beschäftigt. Gut also, dass seit einigen Jahren im Silicon Valley Friedenspfeifen geraucht werden, wobei auch Google ein wichtiger Treiber ist.
Microsoft und Google haben nun gemeinsam verkündet, dass man alle Streitigkeiten vor Gericht beenden und offene Klagen zurückziehen wird. Konkret geht es um 18 Fälle rund um die Welt, in denen um Patente und deren unrechtmäßige Nutzung gestritten wurde. Auch in punkto Wettbewerb möchte man nun nicht mehr dem anderen Unternehmen an den Karren fahren und solche Angelegenheiten in Zukunft unter sich selbst klären – und sich so möglicherweise jahrelange Verfahren ersparen.

Das bedeutet nun nicht unbedingt, dass die beiden Unternehmen jetzt Best Friends sind, aber es dürfte einiges deutlich einfacher machen. Gerade Microsoft und Google sind es auch mittlerweile gewohnt, wegen angeblicher Ausnutzung ihrer Marktmacht vor Gericht zu stehen. Gerade im Hinblick auf die damals noch unter CEO Steve Ballerm gefahrene SCROOGLED-Kampagne ist ein solcher Schritt schon bemerkenswert.

Beide Unternehmen betonten, dass sie sich in Zukunft über die Qualität ihrer Produkte und nicht vor dem Kadi Konkurrenz machen wollen – was natürlich am Ende auch den Nutzern zugute kommt. In der Vergangenheit hatte Google bereits mit Samsung, LG und Cisco solche Abkommen getroffen und dürfte damit sehr gut fahren.